Erasmus+ 2024 Job-Shadowing Portugal
Ausbildende des Studienseminars zum Job-Shadowing in Portugal
Miteinander und voneinander lernen, das war das erklärte Ziel der dreitätigen Studienreise der 18 Ausbildenden des Studienseminar Lbs Hannover nach Portugal.
An zwei Tagen stand der Besuch von zwei weiterführenden Schulen in Caldas da Rainha (AREBP – Aqrupamento de Escolas Rafael Bordalo Pinheiro) sowie Bombarral (AEFP – Escola Secundaria Fernao do Po) an. Je nach beruflicher Fachrichtung bzw. Unterrichtsfach besuchten wir in zwei Gruppen je eine der beiden Schulen. Neben einem Rundgang und allgemeinen Informationen über das Schulwesen in Portugal konnten wir in Kleingruppen bzw. einzeln am Unterricht teilnehmen.
Das portugiesische Schulsystem ist bis zur 9. Klasse einzügig. Dies soll der Vermittlung von Grundkenntnissen diesen und wird auf Wunsch fortgesetzt, um die Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben. Parallel zur quasi „Sekundarstufe II“ werden berufsvorbereitende Bildungsgänge angeboten. Da es kein duales Ausbildungssystem in Portugal gibt, kommt der praktischen Ausbildung in der Schule und den regelmäßig stattfindenden Praktika in Betrieben eine besondere Bedeutung zu. Letztendlich starten die portugiesischen Schulabsolvent*innen in das Berufsleben mit einem „training on the job“. Identisch gilt dies auch für Lehrkräfte im berufsbildenden Bereich, da es kein eigenes Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen gibt und sie sich ihre Fertigkeiten und Kenntnisse für den beruflichen Schwerpunkt selbständig aneignen müssen.
Bemerkenswert und interessant ist die Unterstützung der Lehrkräfte an den Schulen durch die allgegenwärtigen „blue ladies“: Mitarbeitende in blauen Kitteln, die in allen Bereichen der Schule für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Nebenbei beaufsichtigen sie Lernende, wenn diese den Unterricht verlassen (müssen), überprüfen die Anwesenheit oder besorgen den Lehrkräften fehlendes Unterrichtsmaterial. Eine solche Unterstützung wäre auf für jede deutsche Lehrkraft ein Traum!
Nach Ansicht der Leiterin des Lehrerbildungszentrums in Caldas da Rainha, Christina Santos, ist das gegliederte System der Lehrkraftbildung in Studium und Vorbereitungsdienst in Deutschland vorbildlich. Und das, obwohl das portugiesische Lehramtsstudium sehr praxisnah aufgebaut ist: Nach einem dreijährigen Grundstudium absolvieren die Studierenden anschließend ein Studium mit parallelen Praxisphasen an zwei Tagen pro Woche – ein Vorbild für Niedersachsen?
Am dritten Tag erwartete uns ein vielfältiges Programm in Leiria: Neben dem informativen Besuch der „Vorzeigeschule“ ESDS (Sekundarschule Domingos Sequeira) mit vorbildlicher Ausstattung und „Wohlfühlcharakter“ besuchten wir die Politécnico de Leiria (Höhere Schule für Technologie und Management) und konnten uns einen Eindruck des praxisnahen Studiums verschaffen.
Wir haben nicht nur den Unterricht der portugiesischen Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, sondern konnten auch ein wenig Wissen an sie und Studierende zurückgeben: In insgesamt sieben verschiedenen Mikrofortbildungen zu aktuellen Themen des Unterrichtens konnten die Lehrkräfte und Studierenden einen Einblick in Themen aus unseren Seminaren bekommen.
Insgesamt haben wir viel über das portugiesische Bildungs- und Schulsystem gelernt und uns intensiv auch in Einzelgesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht. Eins wurde jedoch immer wieder deutlich: Wie viel wir alle von Erasmus+ profitieren und dass das auf jeden Fall nicht unser letztes Job-Shadowing gewesen ist.
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