Studienfahrt des Fachseminars Deutsch nach Weimar

Wohin, wohin? Gemäß Goethes

Erinnerung

Willst Du immer weiter schweifen?

Sieh, das Gute liegt so nah.

Lerne nur das Glück ergreifen,

denn das Glück ist immer da.

ist Weimar für ein Fachseminar Deutsch der Ort der Orte.

Es fängt schon gut an - die Bahn streikt mal wieder. Macht nichts ... mit dem Auto sind wir unabhängig und schneller in Weimar, nämlich schon um 13:30 Uhr.

Auf dem Weg zur Unterkunft erstmal ein kurzer Zwischenstopp in das nach den Entwürfen von Henry van de Velde zwischen 1904 – 1911 gebaute Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar mit seiner sehr sehenswerten Wendeltreppe.

Danach geht es zur besten Unterkunft für Jugendgruppen, ein am Goetheplatz fußläufig zur Innenstadt gelegenes Youth Hostel. Überhaupt fußläufig. ... insgesamt gehen wir während unseres Aufenthaltes 31,32 km, d. h. 46.056 Schritte 😉.

Schon am 1. Nachmittag geht es per Rundgang durch den Park an der Ilm zum von Goethe entworfenen Römischen Haus zurück über das von Georg Much zur 1. Bauhausausstellung 1923 entworfene Musterhaus Am Horn zu Goethes berühmten Gartenhaus, das er 1776 als ersten eigenen Wohnsitz vom Herzog Carl August geschenkt bekam.

Der 2. Tag ist ein notwendiges Kontrastprogramm, denn nach der Besichtigung des imposanten Goethewohnhauses Am Frauenplan mit seinen 23 Räumen, seiner Einrichtung und Farbgebung, das er ab 1782 bewohnte, besuchen wir nachmittags bei grauem, aber regenfreiem Wetter die Gedenkstätte Buchenwald, dessen 1958 auf dem Ettersberg erbauten und weithin sichtbaren Mahnmal an die Verbrechen eines der größten Konzentrationslagers der Nationalsozialisten erinnert. Dort lässt uns nicht nur der eiskalte Wind vom Kopf bis zu den Füßen durchfrieren, sondern die kaum zu ertragenden Informationen während des zweistündig geführten Rundgangs samt dem Blick auf die von den Nazis missbrauchte Inschrift Jedem das Seine sind erschütternd und wirken nachhaltig.

Der am Abend geplante Theaterbesuch im von Goethe 1791 eröffneten altehrwürdigen (DNT) Deutschen Nationaltheater Weimar mit Thomas Manns Buddenbrooks fällt leider aus und ist mit einer alternativ besuchten Laientheateraufführung auch wirklich nicht nur annähernd nicht zu ersetzen.

Der letzte Tag ist bei schönstem Sonnenschein natürlich auch ‚voll‘ gepackt, um (ansatzweise) alles gesehen zu haben, was diese Stadt zu bieten hat. Die seit dem 18. Jahrhundert bekannteste Bibliothek Deutschlands, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, steht mit ihrem Rokokosaal ebenso auf dem Programm wie die Besichtigung des von Schiller 1777 erworbenen Wohnhauses, ein Blick in das 2019 eröffnete Museum Haus der Weimarer Republik mit einem kurzen Filmbeitrag über deren Geschichte und abschließend die Besichtigung des ebenfalls 2019 neu eröffneten Bauhaus-Museums, das Einflüsse von der bis heute weltweit bedeutenden Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts auf die Fragen und vielfältigen Formen der Lebensgestaltung vermittelt.

Danach sind wir ‚platt‘, genießen die stau- und streikfreie Rückfahrt und erholen uns am Wochenende von der gelungenen Studienfahrt nach Weimar, deren vielfältige Eindrücke erstmal zu verarbeiten sind.

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