Vom 09. - 11.06.22 besuchten Vertreter des Studienseminars Hannover LbS die CFAE Centro-Oestre, ein Zentrum für Lehrerausbildung und -fortbildung der Region Nordwest in Caldas da Rainha, ca. 100 km nördlich von Lissabon.
Während dieses Besuches wurden vier weitere Erasmus+ Kooperationen vereinbart. Im Herbst 2022 werden 14 Teilnehmer*innen vom Studienseminar eine Mobilität in Portugal durchführen und an verschiedenen portugiesischen BBSen hospitieren. Im Vorfeld erarbeiten die Teilnehmenden gemeinsam mit portugiesischen Kollegen bilinguale Lernsituationen.
Im Frühjahr 2023 werden portugiesische Lehrkräfte an BBSen der Region Hannover hospitieren.
An den Gesprächen nahm auch der frisch gewählte Präsident des Conselho Nacional de Educação (entsprechend dem deutschen Vorsitz der KMK), Domingos Fernandes, unterstützend teil.
Am 6. Mai 2022 fand ein gemeinsamer Modultag der Unterrichtsfächer Sport und Physik in der Akademie des Sports des Landessportbundes in Hannover statt. Zunächst referierte Jutta Schlochtermeyer vom Behinderten-Sportverband Niedersachsen zum Thema „Definierung des Grundverständnisses von Inklusion im niedersächsischen Sport“ und Jaak Beil vom Landessportbund Niedersachsen über die „Methode Barrierefreiheit“.
Dann stellten die Referenten den Seminarteilnehmern mehrere Stationen eines Parkour vor. Die einzelnen Stationen waren so aufgebaut, dass sie den Seminarteilnehmern einen Perspektivwechsel ermöglichten, um die Welt so wahrzunehmen, wie Menschen mit entsprechenden Einschränkungen.
Mithilfe spezieller Brillen wurden Einschränkungen in der Sehfähigkeit simuliert. Mittels Gehörschützer wurde eine Höreinschränkung simuliert und Möglichkeiten kennengelernt, Anweisungen zu Übungen und Spielen zu geben. Die Schwierigkeiten von rollstuhlgebunden Menschen wurden eindrucksvoll auf einem Parkour und beim Basketballspiel aufgezeigt.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigte den Erfolg der Veranstaltung:
„Meine Erwartungen wurden erfüllt. Meine Erkenntnis ist es, dass es oft möglich ist, durch einfache Regeländerungen oder kleine Hilfsmittel inklusiv zu arbeiten, man muss nur kreativ sein.“
„Ich konnte viele Eindrücke gewinnen, die ich ansonsten niemals gehabt hätte. Mit etwas Transferleistung denke ich, dass ich für jeden Lebensbereich etwas mitnehmen kann.“
„Ohne darauf angewiesen zu sein, macht Rollstuhlfahren Spaß. Es war eine tolle Erfahrung, bei der man nun sensibler durch die Stadt geht.“
„Die notierten Erfahrungen wurden erfüllt, es kam zu einer Sensibilisierung zur Inklusion und es wurden bleibende Erfahrungen gesammelt. Es gab nur wenig Bezug zum Theorieunterricht, mit etwas Transferleistung sind die Inhalte aber auch dort umsetzbar.“
„Als Teil des Masterplans zur Realisierung von Inklusion bedeutete es, offen zu sein, um diesen umzusetzen. Durch unterschiedliche Beispiele wurde dieses über den Tag sehr deutlich und öffnete mir die Augen, dieses durch einfache Mittel anzuwenden.“
„Ich nehme für mich mit, dass man mit dieser inneren Haltung und etwas Kreativität oft eine Lösung findet, jeden zu inkludieren.“
Für die Kooperation mit dem Landessportbund bedanken wir uns nochmals ganz herzlich bei Anke Günster, Referentin für Inklusion, welche uns diesen gelungenen Tag ermöglicht hat.
Das 2019 gestartete Erasmus+ -Projekt für Ausbilder*innen am Studienseminar wurde im Mai 2022 erfolgreich beendet. Insgesamt neun Kolleg*innen haben individuell an jeweils zwei einwöchigen 30+ Intensiv-Sprachkursen Englisch auf Malta, Zypern und in Irland teilgenommen. Zudem wurde von zwei Teilnehmerinnen ein Job-Shadowing in Portugal absolviert. Neben der Erweiterung der individuellen Sprachkompetenzen konnten die Teilnehmer*innen ihre Kenntnisse zu den jeweiligen Kulturen und landestypischen Bildungssystemen vertiefen und grundlegende Absprachen für weiterführende Kooperationen sowie Projekte treffen.
Die Seminargruppe hat sich für den Besuch der Seuchen-Ausstellung im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim http://www.rpmuseum.de/ entschieden. Eine medizinische Führung ermöglichte Einblicke in einzelne Erkrankungen, deren Verbreitung und Behandlung Die Ausstellung stellte aber auch diverse kosmetologische Verknüpfungspunkte her und inspirierte für Unterrichtsideen.
Ein Tag im Wald – was zunächst stürmisch (man denke an den Februar) oder nach Freizeit klingen mag, war eine gemeinsame Veranstaltung der drei Seminare der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik im Mai Seminarinhalt. Dabei ging es nicht nur darum, Fachwissen zu vermitteln, sondern auch selbst auszuprobieren, wie den Kindern und Jugendlichen der verschiedenen Altersgruppen der Spaß am Wald, aber eben auch der Respekt vor den im Wald lebenden Tieren, vermittelt werden kann.
Birka Sodemann, Försterin und Teamleitung des Waldpädagogikzentrums der Niedersächsischen Landesforsten, war als erfahrene Referentin dafür genau die richtige Ansprechpartnerin. Einerseits vermittelte sie Fachwissen zum Wald (die Eier vom Kuckuck gleichen immer denen, die sich bereits im Nest befinden) und andererseits ließ sie uns (teilweise bekannte) Spiele so ausprobieren, dass wir so manches dazugelernt haben - so wurde „Obstsalat“ zu „Mischwald“. Zum Schluss durften wir noch kreativ werden, indem wir Vogelnester gebaut haben.
Birka Sodemann ist es gelungen, neben einer Menge Freude im Seminar auch die Lust an Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern zu wecken. Neben ihrer eigenen Begeisterung für die Waldpädagogik war es ihr wichtig, uns zu vermitteln, dass sie von den althergebrachten Regeln Abstand nimmt: Im Wald muss man nicht ganz leise sein, auch wenn man die dort lebenden Tiere respektiert. Aus dem Wald darf man auch etwas mitnehmen, z.B. ein frisches Blatt, solange die Pflanze stehen bleibt. Der Besuch des Waldes soll bei allen ein gutes Gefühl hervorrufen, auch eine Botschaft von Birka Sodemann – und genau mit so einem guten Gefühl haben wir alle den Wald wieder verlassen. Und mit den Raupen sind wir jetzt alle per du.