„ Don`t call me „teacher“! - Sprachkurs auf Malta mit Erasmus +
Erasmus + am Studienseminar LbS in Hannover bedeutet regulär die Teilnahme an internationalen Konferenzen oder gemeinsame Mobilitäten mit einer Gruppe von Auszubildenden an eine berufsbildende Schule innerhalb der EU.
Beides hatte ich schon kennengelernt, aber dass es seit Kurzem auch anders geht, durfte ich in den Osterferien ausprobieren: Sowohl bei internationalen Konferenzen als auch bei Mobilitäten mit Auszubildenden ist die oft einzige gemeinsame Sprache Englisch. Wer jedoch über keine Lehrbefähigung in Englisch verfügt und sich einzig auf sein rudimentäres Schulenglisch stützt wie ich, stellt schnell fest, dass das im beruflichen Kontext nicht ausreicht. Sprachkurse vor Ort, im Internet oder das Lesen von englischsprachigen Texten polieren zwar die eingerosteten Sprachkenntnisse ein wenig auf, aber es reicht immer noch nicht, fremde Kulturen oder die Feinheiten von Bildungssystemen in Estland, Italien, Portugal oder anderen Ländern zu erfassen.
Also habe ich die Möglichkeit genutzt und einen einwöchigen Sprachkurs auf Malta absolviert.
Malta als Land kannte ich schon ein wenig, da dort meine Begeisterung für Erasmus + vor zwei Jahren begonnen hatte. Die grundlegenden Spielregeln für Mobilitäten und die erforderlichen Vereinbarungen kannte ich auch weitestgehend, so dass die Organisation der Reise kein großes Problem darstellte. Die Vorbereitung durch die von mir gewählte Sprachschule war hervorragend: Sprachtest, Beratung zum Umfang des Kurses, Angebot, bei der Suche der Unterkunft behilflich zu sein oder auch Tipps für günstige Transportmittel, aber auch Verhaltensregeln und Struktur des Kurses. In zwei Videokonferenzen und durch digitale Tools stellte die Entfernung kein Problem dar.
Vor Ort angekommen empfing mich erst einmal eine Insel mit großem Trubel, denn meine Ankunft fiel auf den St.Patricks-Day. Hintergrund dieses Feiertages habe ich nicht erfahren können, aber das interessierte die Scharen junger Menschen wahrscheinlich auch nicht, die ich schon bei meiner Fahrt zum Hotel sah.
Am Montag ging es startete es gleich mit einem „Meet and Greet“ aller Neuankömmlinge. Dass ich mit einer Woche Sprachkurs eine Ausnahme darstellte, habe ich später immer wieder bestätigt bekommen. Drei Monate und mehr sind keine Seltenheit für die zahlreichen Lernenden aus Südamerika oder Asien.
Im Unterricht konnte ich schnell feststellen, dass jede Herkunftssprache so ihre eigenen Tücken mit der englischen Sprache hat. Im Kurs „Pronounciation“ wurde darauf individuell eingegangen. Daneben standen Textverständnis, Sprechübungen und natürlich Grammatik auf dem Lehrplan. Hausaufgaben gab es natürlich auch, aber es blieb immer noch genügend Zeit, um die Insel weiter zu erkunden, eine Fährfahrt nach Valetta zu unternehmen oder an einer Führung durch „3 cities by night“ teilzunehmen.
Und natürlich musste ich unbedingt Eleni treffen. Sie hatte die Konferenz zwei Jahre zuvor maßgeblich mitorganisiert und da sie bereits seit 6 Jahren auf Malta lebt und arbeitet, konnte sie mir viele Fragen über Land und Leute beantworten. Beispielsweise gibt es große Unterschiede zwischen Nord- und Südmalta in der Verbreitung von Maltesisch oder Englisch in den Familien. Auch die Bedeutung des zunehmenden Tourismus für die auf Malta lebenden Menschen oder die Verteilung zwischen einheimischer Bevölkerung und zeitweiligen Bewohnern von Malta konnte sie mir näherbringen.
Gefragt nach meinem persönlichen Fazit nach dieser lehrreichen Woche, gab es für mich nur eine Antwort: zu kurz und sofort wieder.
Mehrfach wurde ich darauf angesprochen, was man denn in einer Woche Sprachkurs lernen könnte. In der Tat ist es kaum möglich, das eigene sprachliche Niveau in so kurzer Zeit erkennbar anzuheben. Aber für mich persönlich ist allein die Erfahrung, dass ich mich mit Menschen austauschen kann, mit denen ich genau eine gemeinsame Sprache habe, nämlich Englisch, immer wieder faszinierend und sehr erkenntnisreich. In der Rückbetrachtung der Mobilitäten haben wir festgestellt, dass Europa durch persönliche Kontakte ein wenig mehr zusammenrückt. Aufgrund meiner Erfahrung dieses Sprachkurses, in dem ich gemeinsam mit Mitstudierenden aus drei Kontinenten gelernt habe, ist für mich nicht allein Europa, sondern die Welt ein klein wenig näher zusammengerückt. Ach ja: In Kolumbien ist es übrigens üblich, als Lehrkraft mit „teacher“ angesprochen zu werden.
Mein Name ist Julian Heuer und ich bin neuer Fachleiter am Studienseminar Hannover für die berufliche Fachrichtung Wirtschaft sowie das Unterrichtsfach Informatik. Nach meinem Abitur in Hameln und meinem Studium zum Wirtschaftsinformatiker war ich einige Zeit als Unternehmensberater tätig, bevor ich nach meinem Studium der Wirtschaftspädagogik in Göttingen mein Referendariat in Hannover absolviert habe. Seitdem bin ich an der Friedrich-List-Schule in Hildesheim als Lehrer für Wirtschaft und Informatik tätig und dort für die IT und die Digitalisierung verantwortlich. In diesem Zusammenhang interessiere ich mich auch sehr für den Einsatz von KI im Unterricht. Darüber hinaus war ich in den letzten beiden Jahren an das Niedersächsische Kultusministerium abgeordnet und habe dort im Referat für Digitalisierung BBS mitgewirkt. In meiner Freizeit spiele ich Klarinette und bin gerne draußen - beim joggen um den Maschsee, auf längeren Radtouren um Hannover oder über die Alpen oder auch gerne in der Luft beim Gleitschirmfliegen.
Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit!
Ich heiße Thomas Brünig und bin seit April als neuer Fachseminarleiter für das Fach Chemie mit an Bord. Nach dem Abitur, Wehrdienst, Berufsausbildung zum Bankkaufmann, Studium für das Lehramt an BBS in Oldenburg und dem Referendariat in Hannover unterrichte ich seit langen Jahren in meiner beruflichen Fachrichtung Wirtschaft in kaufmännischen Berufen und dem Unterrichtsfach Chemie an der Friedrich-List-Schule in Hildesheim. Außerhalb des Unterrichts hebe ich gerne ab, um die Welt kennenzulernen. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit im Bereich Fachberatung für die Fächer und Berufsfelder Chemie und Biologie für die damalige Landesschulbehörde Hannover freue ich mich auf die neue Herausforderung und spannende Aufgabe rund um die Fachseminarleitung Chemie.
Am Modultag “Deutsch als Zweit- und Bildungssprache” hat Carolin Hagemeier @leibnizuniversityhannover das Seminar mit einem Vortrag auf die Thematik eingestimmt. Anschließend wurde in den PS-Gruppen individuell gearbeitet. Dabei ging es um Perspektivwechsel, die Anpassung von Unterrichtsmaterial und vieles mehr.
ist Weimar für ein Fachseminar Deutsch der Ort der Orte.
Es fängt schon gut an - die Bahn streikt mal wieder. Macht nichts ... mit dem Auto sind wir unabhängig und schneller in Weimar, nämlich schon um 13:30 Uhr.
Auf dem Weg zur Unterkunft erstmal ein kurzer Zwischenstopp in das nach den Entwürfen von Henry van de Velde zwischen 1904 – 1911 gebaute Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar mit seiner sehr sehenswerten Wendeltreppe.
Danach geht es zur besten Unterkunft für Jugendgruppen, ein am Goetheplatz fußläufig zur Innenstadt gelegenes Youth Hostel. Überhaupt fußläufig. ... insgesamt gehen wir während unseres Aufenthaltes 31,32 km, d. h. 46.056 Schritte 😉.
Schon am 1. Nachmittag geht es per Rundgang durch den Park an der Ilm zum von Goethe entworfenen Römischen Haus zurück über das von Georg Much zur 1. Bauhausausstellung 1923 entworfene Musterhaus Am Horn zu Goethes berühmten Gartenhaus, das er 1776 als ersten eigenen Wohnsitz vom Herzog Carl August geschenkt bekam.
Der 2. Tag ist ein notwendiges Kontrastprogramm, denn nach der Besichtigung des imposanten Goethewohnhauses Am Frauenplan mit seinen 23 Räumen, seiner Einrichtung und Farbgebung, das er ab 1782 bewohnte, besuchen wir nachmittags bei grauem, aber regenfreiem Wetter die Gedenkstätte Buchenwald, dessen 1958 auf dem Ettersberg erbauten und weithin sichtbaren Mahnmal an die Verbrechen eines der größten Konzentrationslagers der Nationalsozialisten erinnert. Dort lässt uns nicht nur der eiskalte Wind vom Kopf bis zu den Füßen durchfrieren, sondern die kaum zu ertragenden Informationen während des zweistündig geführten Rundgangs samt dem Blick auf die von den Nazis missbrauchte Inschrift Jedem das Seine sind erschütternd und wirken nachhaltig.
Der am Abend geplante Theaterbesuch im von Goethe 1791 eröffneten altehrwürdigen (DNT) Deutschen Nationaltheater Weimar mit Thomas Manns Buddenbrooks fällt leider aus und ist mit einer alternativ besuchten Laientheateraufführung auch wirklich nicht nur annähernd nicht zu ersetzen.
Der letzte Tag ist bei schönstem Sonnenschein natürlich auch ‚voll‘ gepackt, um (ansatzweise) alles gesehen zu haben, was diese Stadt zu bieten hat. Die seit dem 18. Jahrhundert bekannteste Bibliothek Deutschlands, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, steht mit ihrem Rokokosaal ebenso auf dem Programm wie die Besichtigung des von Schiller 1777 erworbenen Wohnhauses, ein Blick in das 2019 eröffnete Museum Haus der Weimarer Republik mit einem kurzen Filmbeitrag über deren Geschichte und abschließend die Besichtigung des ebenfalls 2019 neu eröffneten Bauhaus-Museums, das Einflüsse von der bis heute weltweit bedeutenden Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts auf die Fragen und vielfältigen Formen der Lebensgestaltung vermittelt.
Danach sind wir ‚platt‘, genießen die stau- und streikfreie Rückfahrt und erholen uns am Wochenende von der gelungenen Studienfahrt nach Weimar, deren vielfältige Eindrücke erstmal zu verarbeiten sind.
Am 22. Februar 2024 fand die zweite seminarinterne Fortbildung für die Fachleitungen des Studienseminars Hannover LbS mit Dr. Timo Nolle als Referent statt. Unter der Überschrift "Das Referendariat als Tanz zu zweit" wurden zentrale Basiskompetenzen thematisiert, die für die Entwicklung und Begleitung von Referendarinnen und Referendaren von großer Bedeutung sind. Die Fortbildung fokussierte auf die Selbstbestimmung als essenzielle Grundlage für erfolgreiche Lernprozesse, die Regulation von Lern- und Leistungshaltungen sowie den Umgang mit Leistungsdruck. Zusätzlich wurden Strategien zur Angstbewältigung, Sicherheitserleben und Emotionsregulation besprochen.
Wir möchten uns herzlich bei Herrn Dr. Timo Nolle für den informativen, kurzweiligen und zugleich lockeren Fortbildungstag bedanken.